Im Zentrum des Schutzprogramms für den Laubfrosch steht der Erhalt und die Entwicklung bzw. die Schaffung geeigneter Reproduktionsgewässer. Diese müssen bezüglich Größe, Struktur, Sonnenexposition, Bodenverhältnissen etc. den Bedürfnissen dieser Art konkret angepasst werden.
Im Hinblick auf das für den Amphibienschutz entwickelte Metapopulationskonzept, das der komplexen räumlich-zeitlichen Dynamik vieler Froschlurchpopulationen Rechnung trägt, wurden die geplanten Maßnahmen unter einer umfassenden Betrachtung von Wanderbeziehungen und Expansionsmöglichkeiten konzipiert.
Um möglichst nachhaltig positive Entwicklungen der Amphibienarten erreichen zu können, wurden folgende Aspekte als Mindestanforderungen zugrundegelegt:
Die Gewässer liegen innerhalb größerer naturnaher Landschaftsausschnitte oder befinden sich als Trittsteinbiotope in geringer Entfernung zu größeren, naturnahen Lebensräumen.
Auf eine Abzäunung der Gewässer wird bewußt verzichtet; die Rinder sollen zu allen Gewässern freien Zugang haben. Die langen Uferlinien werden die Vertrittbelastung verteilen. Für das Weidevieh ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung von Tränkemöglichkeiten. Um die Belastung der Flächen durch aufwändiges Abfahren zu vermeiden, wird der bei der Gewässeranlage anfallende Aushub unter Berücksichtigung der Geländetopographie im Gewässerumfeld verbaut.
Im unmittelbaren Umfeld der Gewässer sind geeignete Strukturen für eine erfolgreiche Überwinterung (Knicks, Feldgehölzem, Lesesteinhaufen etc.) vorhanden oder werden zeitgleich geschaffen.
Für Expansions- und Wanderbewegungen sind geeignete Leitstrukturen in Form von Knicks, Krautsäumen etc. vorhanden oder werden zeitgleich geschaffen.
Die Flächen lassen insgesamt einen positiven Effekt auf die Zielarten konkret erwarten.
Ganz nebenbei werden von den neuen Gewässern natürlich auch die häufigen Amphibienarten, wie z.B. Grasfrosch oder Teichmolch aber auch eine ganze Reihe von Wirbellosen, wie Libellen profitieren.
Allein im Startjahr unserer Kampagne 2008/2009 wurden knapp vierzig Laichgewässer mit einer Gesamtfläche von etwa 12.000 m²
angelegt bzw. saniert worden. Bis heute sind etliche Gewässer im gesamten Kreisgebiet hinzugekommen.